Weiterentwicklung der TechFak: Zukunftsorientiert auch für den Naturschutz

Naturschutzgebiet »Exer«Mit dem Beschluss des Landtages vom 2. Mai ist endlich der Standortstreit um die Technische Fakultät und das gegeneinander Ausspielen der beiden Wissenstandorte Erlangen und Nürnberg beendet. Die Erlanger GRÜNEN und die Grüne Liste begrüßen die neuen Entwicklungen, wonach die Technische Fakultät in Erlangen bleiben und in Nürnberg mehr Studienmöglichkeiten geschaffen werden sollen. Eine Erweiterungsoption sollte jedoch aus Rücksicht auf den Naturschutz nicht weiter verfolgt werden:  das ehemalige Exerzierplatzgelände an der Staudtstraße.

Anfang dieses Jahres war nach dem Scheitern der Pläne zur Errichtung eines neuen Wissenschaftsstandorts „Auf AEG“ im Nürnberger Westen die Zukunft der Wissenschaftsachse Erlangen-Nürnberg völlig offen. „Die Schuld für das Scheitern nach über drei Jahren Verhandlungen ist im unprofessionellen Vorgehen des CSU-Staatsregierung zu suchen, die die Planungen der beteiligten Hochschulen ins Leere laufen ließ“, so stand es in einer gemeinsamen grünen Resolution zur Zukunft der Wissenschaftsachse Erlangen-Nürnberg vom 25. Januar. „Es ist die Universität Erlangen-Nürnberg und nicht Erlangen oder Nürnberg“, betonen einhellig die Verfasser*innen Verena Osgyan (MdL) und die grünen Fraktionen in Nürnberg und Erlangen: „Wir wollen beide Standorte zukunftsfähig weiter entwickeln.“
Wie die Technische Fakultät am Standort Erlangen weiterentwickelt werden kann, welche Potentiale und welche Flächen dafür in Frage kommen, ist nun Thema in der Stadtratssitzung am 31.05.2017. Bereits Ende März beschloss der Stadtrat, dass so bald wie möglich Erweiterungsflächen geschaffen werden sollen. Eine konkretisierte Auflistung möglicher Flächen, die aus städtischer Sicht für einen Ausbau in Frage kommen, liegt inzwischen vor. Leider steht eine konkrete Aussage der Universität über ihren Bedarf immer noch aus.
Außer Frage steht für die grüne Stadtratsfraktion, dass die TechFak weiterentwickelt und erweitert werden soll. In der neuen Sitzungsvorlage ist allerdings auch eine Flächenoption genannt, welche aus Rücksicht auf den Naturschutz ausgespart werden sollte: das ehemalige Exerzierplatzgelände an der Staudtstraße. Schließlich standen die GRÜNEN und die Grüne Liste bei der Auseinandersetzung um den MPI-Bau auf der Seite der BI „Rettet den Exerzierplatz“, welche dieses für Natur- und Artenschutz wertvolle Kleinod im vollen Umfang erhalten wollte. Damals wurde auch leider kein anderes Gelände als Alternative ernsthaft in Betracht gezogen. Die noch anhängende Klage des Bund Naturschutzes gegen weitere Bauoptionen auf dem „Exer“ wurde von der Grünen Liste ebenfalls finanziell unterstützt. „Beim Exerzierplatz handelt es sich um einen wertvollen Sandmagerrasen mit vielen seltenen und bedrohten Tier- und Pflanzenarten“, betont Bianca Fuchs, GL-Sprecherin für Naturschutz.

Unbestritten: rechtlich gibt es keine Handhabe, der Baubauungsplan ist bereits aufgestellt und erlaubt der Universität dort zu bauen. Trotzdem appelliert die Grüne Liste an die Universität, auf diese Option zu verzichten und das Gelände als das zu belassen was es ist: Eine der wertvollsten Naturflächen mit hohem Freizeitwert im Stadtgebiet.

Blick auf den »Exer«
Blick auf den »Exer«

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