Stadt-Umland-Bahn rollt langsam an

In der Politik geht’s selten forsch voran: Die Idee stammt aus den 80er Jahren, 1995 fällt der erste Beschluss des Stadtrates und nochmal 17 Jahre später folgt der erste Schritt zur Umsetzung. Gemeint ist die Stadt-Umland-Bahn (StUB), eine Schienenverbindung zwischen Erlangen und Nürnberg sowie der Stadt Erlangen und ihrem Umland. Diese Verkehrsplanung hat nun doch noch gute Chancen, von einer langen zu einer Erfolgsgeschichte zu werden.

Weichenstellung im ÖPNV

In der Politik geht’s selten forsch voran: Die Idee stammt aus den 80er Jahren, 1995 fällt der erste Beschluss des Stadtrates und nochmal 17 Jahre später folgt der erste Schritt zur Umsetzung. Gemeint ist die Stadt-Umland-Bahn (StUB), eine Schienenverbindung zwischen Erlangen und Nürnberg sowie der Stadt Erlangen und ihrem Umland. Diese Verkehrsplanung hat nun doch noch gute Chancen, von einer langen zu einer Erfolgsgeschichte zu werden.
Eine Woche nachdem sich der Kreistag Erlangen-Höchstadt für die Anmeldung der Fördermittel entschied, fasste auch am 27. September der  Erlanger Stadtrat einen positiven Beschluss. Neben der erklärten Pro-StUB-Koalition aus SPD, Grüner Liste, Erlanger Linke und ÖDP  brachten letztendlich auch die FDP und zwei Stadträtinnen der CSU die Stadtbahn ins Rollen. Die Grüne Liste hat sich seit Anbeginn für die StUB stark gemacht und freut sich über die neuen Erfolgsaussichten. Dagegen will die FDP ihre Zustimmung nicht als grundsätzlichen Kurswechsel verstanden wissen. Ihre Vorbehalte gegenüber der StUB blieben bestehen, erklärte Fraktionssprecher Lars Kittel in der Stadtratssitzung. Ob dann auch mit dem Bau begonnen werde, müsse erneut diskutiert werden.
Das entsprechende Förderprogramm des Bundes läuft 2019 aus. Damit dieser Topf noch angezapft werden kann, mussten sich die Städte bis Ende September mit einer ungefähren, bis 2019 abgeschlossenen Planung bewerben. Voraussetzung dafür ist ein positiver gesamtwirtschaftlicher Nutzen-Kosten-Faktor von mindestens 1,0 in der sogenannten „Standardisierten Bewertung“. Diesen Kostenfaktor erreicht nur das sogenannte T-Netz: eine Strecke von Herzogenaurach über die neu zu bauende „Kosbacher Brücke“ nach Uttenreuth und von den Arcaden nach Nürnberg an der B4 entlang mit Anschluss an das Nürnberger Straßenbahnnetz. Ein Alternativvorschlag der Bürgerinitiative „Umweltverträgliche Mobilität im Schwabachtal“ erhält nach diesem Berwertungssystem schlechtere Noten, obwohl es die Erlanger Siedlungsschwerpunkte besser anbinden und weniger ökologische Einschnitte nach sich ziehen würde. Die „Kosbacher Brücke“ wird nämlich den längsten bisher nicht überbauten Erlanger Talgrund an seiner breitesten Stelle überspannen und wertvolle Biotopflächen beeinträchtigen. Aber: Ohne Kosbacher Brücke hat die StUB momentan keine Realisierungschance.
Harald Bußmann, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen Liste, ist optimistisch: „Im weiteren Verfahren wollen wir Trassenverbesserungen aktiv verfolgen und im Idealfall auch noch die Kosbacher Brücke vermeiden“.

Rede von Harald Bußmann in der Stadtratssitzung am 27.09.2012

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