Mehr Ruftaxis – keine Verknappung auf den Samstagsfahrplan
Seit Beginn der Pandemie werden die Busfahrpläne ausgedünnt und aktuell auf den Samstagsfahrplan umgestellt. Ausschlaggebend seien weniger Fahrgäste aufgrund von Home-Office sowie auch betriebliche Erfordernisse, wie etwa die schlechten Personalsituation – so die Antwort der Erlanger Stadtwerke auf eine Anfrage der grünen Stadtratsfraktion. Außerdem wurde mit dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember die Buslininie 287 verknappt, so dass die Orte Kosbach, Häusling und Steudach außerhalb des Schulverkehrs nur noch von Ruftaxis bedient werden.
„Es gibt jedoch Menschen, die auf den ÖPNV und seine Regelmäßigkeit angewiesen sind“, führt Marc Urban an, Sprecher für Arbeit und Gewerkschaft der grünen Fraktion. „Egal ob die Kinderbetreuer*innen in der Notfallversorgung, Ärzt*innen und Pfleger*innen, Kassierer*innen oder Bürokräfte, die nicht ins Home-Office wechseln können: sie alle müssen zu unterschiedlichsten Zeiten zu ihrem Arbeitsplatz kommen“, so Marc Urban weiter.
„In den letzten Tagen erreichten uns verschiedene Beschwerden zu diesem Thema, die wir bereits an die Stadtwerke weitergeleitet haben. Unserer Ansicht nach ist es eine öffentliche Aufgabe, in diesem Fall auch Aufgabe der Stadt, für eine entsprechende Infrastruktur zu sorgen“, erläutert Carla Ober, grüne Sprecherin für Mobilität. „Ein guter Fahrplantakt und reduzierte Preise sind wichtig für Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit“.
Ruftaxis zum normalen Fahrplan statt eine Verknappung auf den Samstagsfahrplan während des Lockdowns sind nach Ansicht der grünen Stadtratsfraktion ein guter Kompromiss zwischen den Planungen der Stadtwerke und den Bedürfnissen von ÖPNV-Nutzer*innen.
Tina Prietz, grüne Sprecherin für Klimaschutz ergänzt: „Viele Menschen können sich ein eigenes Auto nicht leisten oder verzichten bewusst darauf. Diese Menschen in Krisenzeiten im Stich zu lassen, ist das falsche Signal. Andere Städte setzen in Pandemiezeiten sogar bewusst mehr Busse ein, um genug Abstand gewährleisten zu können. Auch aus klimapolitischer Sicht ist ein nicht-vollbesetzter Bus immer noch besser als 3 SUVs, in denen nur eine Person fährt“.