Neues Referat für Umwelt und Klimaschutz
»Befremdliche« Reaktion der Stadtspitze auf grünen Personalvorschlag
Die Struktur der Stadtverwaltung wurde zu Beginn dieser Legislaturperiode von CSU und SPD neu gegliedert und ein neues Referat geschaffen: Referat VII – Umwelt und Klimaschutz. Das Vorschlagsrecht für die personelle Leitung hat die GRÜNE/Grüne Liste-Stadtratsfraktion, so steht es im Kooperationsvertrag von CSU und SPD. Es war schon immer eine übliche Praxis im Erlanger Stadtrat, dass der größten Oppositionspartei die Besetzung zumindest eines Referates zugestanden wird.
Eine grüne Bewerberin war schnell gefunden: Susanne Lender-Cassens. Die ehemalige 2. Bürgermeisterin, die auch das alte und wesentlich umfangreicheres Referat für Umwelt, Energie, Gesundheit, Sport und Soziokultur sechs Jahre lang leitete, wurde von den Mitgliedern des Erlanger Kreisverbandes Bündnis 90/Die Grünen und der Grünen Liste auf einer virtuellen Versammlung am 26. Mai mehrheitlich als neue Referentin vorgeschlagen.
Inzwischen hat Susanne Lender-Cassens mitgeteilt, dass sie nicht mehr zur Verfügung steht. »Nach unserem Mitgliedervotum äußerte die Stadtspitze massiven Widerstand gegen unseren Personalvorschlag«, so Marcus Bazant, einer der beiden Fraktionsvorsitzenden in der grünen Doppelspitze. Lender-Cassens sah daraufhin keine Perspektive mehr für eine erfolgreiche gemeinsame Zusammenarbeit in der neuen Stadtregierung und zog zurück. »Befremdlich und anmaßend« findet Dr. Birgit Marenbach die Reaktion der Stadtspitze. Die Fraktionsvorsitzende ergänzt: »‘Erlangen gemeinsam gestalten‘ – dieser Slogan im schwarz-roten Kooperationsvertrag bleibt vorerst eine Worthülse.«