Durch Nachverdichtungen in Erlangen erhöht sich der Parkdruck in den Wohngebieten. Abhilfe könnten neue Parkanlagen schaffen, die von den Wohn- oder Bürogebäuden in etwa soweit entfernt sind wie die nächste Bushaltestelle. Modellversuche in anderen Städten zeigen, dass dann der ÖPNV mehr genutzt wird und die Aufenthaltsqualität im Stadtgebiet steigt.
Stadtratsantrag
Im Zuge der geplanten Nachverdichtung in Erlangen erhöht sich der Parkdruck in den nachverdichteten Wohngebieten. Daher wird teilweise der Straßenraum weiter verengt und zunehmend durch parkende Autos eingenommen. Aber gerade in Wohngebieten sollte der Straßenraum auch für andere Verkehrsteilnehmende, insbesondere FußgängerInnen und Kinder, vermehrt zur Verfügung stehen.
Abhilfe für dieses Problem könnte zum einen die Ausstattung von Mehrfamilienhäusern und Geschosswohnungsbauten mit Tiefgaragen darstellen – wodurch aber die Baupreise und Mietkosten in die Höhe getrieben werden. Zum anderen wird gerade in der Fachwelt diskutiert, Garagenanlagen in einer Entfernung, die der zur nächsten Nahverkehrshaltestelle entspricht, zum Wohngebäude oder zu Büros zu errichten. Dadurch gewinnt der ÖPNV an Attraktivität gegenüber dem MIV. Modellversuche z.B. in Bremen und Wien zeigen, dass der ÖPNV durch die Verlagerung der Parkplätze mehr genutzt wird und die Aufenthaltsqualität im Stadtgebiet steigt.
Wir beantragen:
Die Verwaltung entwickelt
- Vorschläge für ausgelagerte Parkanlagen und Stellplätze in Wohngebieten
- Beurteilungsgrundlagen – auch mit Hilfe von Visualisierungen, anhand derer die Entscheidung getroffen werden kann, ab welcher Anzahl von Wohneinheiten in Gebäuden Tiefgaragen sinnvoll sind und ggf. verbindlich gefordert werden sollten.Zudem wird geprüft ob es beim Bau von Tiefgaragen möglich ist, keine Parkplätze für die einzelnen Wohnungen nachzuweisen, sondern die Tiefgaragenplätze getrennt zu vermieten / zu verkaufen, mit dem Ziel die Kosten an ein Auto und nicht an die Wohnung zu binden.
Dr. Birgit Marenbach