Papieratlas 2012: Statistik mit Lücken

Bei der Verwendung von Recycling-Papier sei „Erlangen weiter auf Platz 2 in Bayern“, steht im „Rathausreport“ vom 24. September. Bei dieser Erfolgsmeldung bezieht sich das städtische Presseamt auf den Papieratlas der ‚Initiative Pro Recyclingpapier‘: Dort ist Erlangen unter den Städten gelistet, die in ihren Verwaltungen zu 100 Prozent Recyclingpapier einsetzen würden. Leider hat diese Statistik gewaltige Lücken …

Verwendung von Recycling-Papier in Erlangen

Bei der Verwendung von Recycling-Papier sei „Erlangen weiter auf Platz 2 in Bayern“, steht im „Rathausreport“ vom 24. September. Bei dieser Erfolgsmeldung bezieht sich das städtische Presseamt auf den Papieratlas der ‚Initiative Pro Recyclingpapier‘: Dort ist Erlangen unter den Städten gelistet, die in ihren Verwaltungen zu 100 Prozent Recyclingpapier einsetzen würden.
„Schön wärs – diese Erfolgsquote bezieht sich aber nur auf die zentrale Papierbeschaffung der Stadtverwaltung“, kommentiert Harald Bußmann diese Pressemeldung. Aufträge, die an externe Druckereien vergeben und selten auf Recycling-Papier ausgeführt werden, sind hier nicht berücksichtigt. Es gibt auch Abteilungen, die auf anderem Wege Frischfaserpapier  bestellen und deshalb von dieser Statistik ebenfalls nicht erfasst werden. Auch die Tochtergesellschaften und Schulen gehen eigene Wege und sind in den 100% nicht enthalten.
Seit Jahren fordert die Grüne Liste einen konsequenten Umstieg auf Recycling-Produkte bei allen Ämtern, Schulen und Tochtergesellschaften, „Selbst der Oberbürgermeister verwendet für seinen Schriftverkehr immer noch an der zentralen Beschaffung vorbei bestelltes reinweißes Papier“, ergänzt der umweltpolitische Sprecher der Grünen Liste – „aus Repräsentationsgründen“, wie der Grünen Liste dazu einmal mitgeteilt wurde. „Eine umfassende Verwendung von Recycling-Papier kann erst erreicht werden, wenn alle Ämter, Schulen und Tochtergesellschaften das zentrale Beschaffungswesen nutzen müssen und nicht daran vorbei agieren können“, sagt  Susanne Lender-Cassens. „Einen Schritt weiter bringt uns vielleicht die neugeschaffene Stelle für ökologisches Beschaffungswesen“, hofft die GL-Fraktionsvorsitzende, „die von der Grünen Liste bei den letzten Haushaltsverhandlungen durchgesetzt wurde“.

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