NEIN zum neuen Gewerbebegiet G6

G6 ist gegessen!

Bürgerentscheid G6 am 23.10.2011: Ja-Stimmen: 7847 – Nein-Stimmen: 9074 – Quorum erreicht

Am 23. Oktober sollen die Erlanger BürgerInnen darüber abstimmen, ob es ein weiteres Gewerbegebiet G6 in Tennenlohe geben soll. Wie viele andere Organisationen und Parteien spricht sich die Grüne Liste gegen diese weitere Flächenversiegelung aus. Außerdem stehen viele Gewerbeflächen leer – die Alternative ist ein Gewerbeflächenmanagement im Großraum.

Bund Naturschutz: Die Realisierung des G 6 bedeutet einen „massiven Eingriff in das bereits schwer beeinträchtigte ‚Biotop Hutgraben‘.

Städtische Eignungsuntersuchung: Das Gebiet ist dreifach ungeeignet.

Klimaschutz: Weitere Flächenversiegelung erhöht die Gefahr von Überschwemmungen.

Es gibt kein Verkehrskonzept. Bei 96.000 Arbeitsplätzen in Erlangen belasten bereits heute täglich 50.000 Autos als Einpendelverkehr das Stadtgebiet. Das neue Gewerbegebiet G6 würde einen zusätzlichen Verkehr von ca. 800 Pkws verursachen.

Auf Alternativen setzen: Vorrang für Nutzen von Baulücken und Gebäudeleerständen in bestehenden Gewerbegebieten – für ein regionales Gewerbeflächenmanagement.

Regionales Management statt kommunale Insellösungen

Weder in den Ballungsräumen, noch auf dem flachen Land ist eine Ende abzusehen. Um Betriebe anzusiedeln, die dann die kommunale Einnahmesituation verbessern sollen, werden weiter Flächen in der freien Natur erschlossen und versiegelt. Obwohl die Vergangenheit gezeigt hat, dass es in den Kommunen oft genug brachliegende Flächen und leere Gebäude gibt.

Mit dem Abzug der alliierten Truppen haben viele Gemeinden neuen Raum zur Gestaltung. Große Konzerne und deren Liegenschaften, jüngstes Beispiel das Versandhaus Quelle in Fürth oder Gossen in Erlangen, bieten Platz für stadtnahe Grundstücke, Gebäude und neue Investitionen.

Einige Kommunen werden in der nächsten Zeit als Standorte für die Bundeswehr nicht mehr gebraucht werden und so jede Menge Flächen und Wohnungen zur Verfügung haben. Neue Gewerbegebiete kosten viel Geld und belasten die kommunalen Haushalte durch Grunderwerb, Erschließung und die damit verbundene Verkehrsbelastung.Wir sind der Meinung, dass innerhalb der Metropolregion noch genügend nutzbare Flächen vorhanden sind. Grundsätzlich muss gelten: Keine Gewerbeflächen ohne Anschluss an den ÖPNV und ohne ausreichend Wohnungsangebote in der näheren Umgebung.

Notwendig sind keine neuen Gewerbegebiete, sondern bezahlbarer Wohnraum

Viele Dörfer und Städte befinden sich im Wandel. Junge Leute ziehen weg, weil sie in der Region, wo sie aufgewachsen und zur Schule gegangen sind keine Arbeit finden. In den Großstädten und Ballungsräumen finden sie diese Arbeitsplätze.

Auch in der Metropolregion Nürnberg haben sie laut der Statistiken gute Chancen einen Job zu finden. Auf dem Wohnungsmarkt sieht die Situation ganz anders aus. Viele Menschen müssen fast die Hälfte ihres Lohns für das Dach über den Kopf ausgeben! Erlangen ist nach München der teuerste Wohnort in Bayern.I n Erlangen fehlt es nicht an Gewerbeflächen, auch die anderen Städte und Gemeinden haben Gewerbeflächen brachliegen.

 

Warum dieser Bürgerentscheid?

Dieser Bürgerentscheid wurde als ‚Ratsbegehren‘ vom Stadtrat beschlossen. Ein Ratsbegehren ist sozusagen ein von oben angeordneter Bürgerentscheid. Dass diese Abstimmung überhaupt durchgeführt wird, geht auf den Umstand zurück, dass diese neue und heftig umstrittene Tennenloher Gewerbefläche im Stadtrat mangels Mehrheit nicht mehr durchsetzbar war.
Daraufhin beantrage die FDP, dass nun lieber die BürgerInnen der Gesamtstadt darüber abstimmen sollen. Dieser Antrag fand die Zustimmung von CSU, FDP und SPD und somit eine Mehrheit im Stadtrat.

 

Plakate und Flyer zum Bürgerentscheid Gewerbegebiet G6 am 23. Oktober 2011

 

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