GRÜNE/Grüne Liste und Erlanger Linke beantragen Erhalt des Mosaiks in der Schallershofer Straße
Das Gebäude der Sparkasse an der Schallershofer Straße wird voraussichtlich in Kürze abgerissen. An der Fassade befindet sich ein großflächiges Mosaik des Künstlers Oskar J. Stanik (1921-1989) aus dem Jahr 1961, das verschiedene Ansichten der Stadt Erlangen zeigt: die Orangerie, die Hugenottenkirche, die Neustädter Kirche und eine Wassermühle. Oskar Stanik wäre dieses Jahr 100 Jahre alt geworden.
Es ist ein typisches Beispiel für Kunst am Bau der 50er und frühen 60er Jahre, von denen in Erlangen nur noch wenige erhalten sind. In diesen Zeiten hatte Kunst am Bau noch einen großen Stellenwert. „Aufgrund der kunsthistorischen Bedeutung und auch der Darstellung verschiedener Stadtansichten muss dieses Kunstwerk erhalten bleiben“, sagt Kerstin Heuer, grüne Sprecherin für Bauen. „Auch in der heutigen Zeit ist dies eine Art von Kunst, die viele Menschen anspricht.“
Die Planungen für Abriss und Neubebauung an dieser Stelle dauerten mehrere Jahre. In der Dezembersitzung des Stadtrates wurden die Weichen für eine aus grüner Sicht fragwürdige Baugenehmigung gestellt. Der Wert des Grundstücks steigt durch die höhere Baudichte erheblich. „Die Stadt Erlangen legt Wert auf Kunst am Bau, dafür zuständig ist die Kunstkommission. Sie betreut diesen Prozess bei Sanierung oder Neubau von städtischen Gebäuden. Mit der Zukunft des Mosaiks sollte sich deshalb auch die Kunstkommission in der nächsten Sitzung befassen“, so Dr. Birgit Marenbach, eine der beiden grünen Fraktionsvorsitzenden.
Vor dem Abbruch des Gebäudes sollte das Mosaik auf jeden Fall gesichert und eine Lösung zum Erhalt gefunden werden – gemeinsam mit allen Beteiligten, der Sparkasse als Eigentümerin und auch den Erben des Künstlers. Später kann dann in Ruhe beraten werden, wo und wie sich das Kunstwerk wieder errichten lässt.