GL kritisiert fristlose Kündigung eines Personalrates
Die Grüne Liste kritisiert die Kündigung des langjährigen Personalratsvorsitzenden Hajo Ehnes und fordert die Leitung des Universitätsklinikums Erlangen auf, die Kündigung zurückzunehmen. DemPersonalrat wurde fristlos gekündigt, weil er sich gegenüber Mitgliedern der Verwaltung nicht angemessen verhalten haben soll. Der Personalrat hat dieser Kündigung nicht zugestimmt. Diese eigentlich erforderliche Zustimmung versucht die Klinikverwaltung nun durch einen Gerichtsbeschluss zu ersetzen. Ehnes ist dafür bekannt, dass er sich engagiert für die Interessen seiner MitarbeiterInnen einsetzt und auch den Konflikt mit dem Arbeitgeber nicht scheut. „ Wir haben Herrn Ehnes als engagierten Personalrat kennen und schätzen gelernt“, erklärt Wolfgang Winkler dazu. „Die fristlose Kündigung betrachten wir als Versuch, einen unliebsamen Personalrat los zu werden“. Der GL-Stadtrat fügt hinzu: „Insoweit stellt dieses Vorgehen aus unserer Sicht auch einen Disziplinierungsversuch der Personalratstätigkeit insgesamt dar. Von einem öffentlichen Arbeitgeber hätten wir ein solches Verhalten nicht erwartet.“
Offener Brief – Fristlose Kündigung von Hajo Ehnes
Sehr geehrter Herr Gebhard,
mit Verwunderung haben wir erfahren, dass das Universitätsklinikum Erlangen ihren langjährigen Personalratsvorsitzenden Hajo Ehnes fristlos gekündigt hat. Angeblich soll er sich nicht angemessenen gegenüber Mitgliedern der Verwaltung verhalten haben. Wir haben Herrn Ehnes als engagierten Personalrat kennen und schätzen gelernt, der sich stets für die Interessen der MitarbeiterInnen des Universitätsklinikum Erlangen eingesetzt hat. Dabei hat er auch Konflikte mit Ihnen als Arbeitgeber nicht gescheut. Dies ist unserer Meinung nach auch Bestandteil einer Personalratstätigkeit. Die von Ihnen ausgesprochene fristlose Kündigung betrachten wir als Versuch, einen unliebsamen Personalrat los zu werden. Insoweit stellt die fristlose Kündigung aus unserer Sicht auch einen Disziplinierungsversuch der Personalratstätigkeit insgesamt dar. Von einem öffentlichen Arbeitgeber hätten wir ein solches Verhalten nicht erwartet.
Wir fordern Sie auf, die fristlose Kündigung und die von Ihnen erhobene Klage auf Ersetzung der Zustimmung des Personalrates zur fristlosen Kündigung zurückzunehmen.
Mit freundlichen Grüßen
gez. Harald Bußmann, Susanne Lender-Cassens, Wencke Seuberling, Helmut Wening, Wolfgang Winkler