Informationsstele für Clara Immerwahr

Vor 5 Jahren wurde es von der Grünen Liste beantragt, nun wird es umgesetzt: Eine Stele informiert über Clara Immerwahr und Fritz Haber. Diese Infotafel wurde am 24.06.2020 aufgestellt und eingeweiht vom Amt für Stadtplanung zusammen mit Dr. Birgit Marenbach, Fraktionsvorsitzende GRÜNE/Grüne Liste (siehe Foto). Bereits Ende 2016 ist die Haberstraße im Bereich des Uni-Südgeländes geteilt und nach Clara Immerwahr benannt worden.

„An den Widersprüchen und Brüchen im Leben des Ehepaars Haber-Immerwahr lassen sich Aspekte der deutschen Geschichte im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert aufzeigen, wie zum Beispiel die Bildungsbenachteiligung für Frauen, der Wunsch deutscher Jüdinnen und Juden nach Anerkennung durch ihr Vaterland oder die Verantwortung und Beteiligung der Wissenschaft an der Kriegsführung“ heißt es auf der Stele – dieser Text geht auf GL-Stadträtin Dr. Birgit Marenbach zurück, die sich sehr für die Würdigung von Immerwahr an dieser Straße eingesetzt hat.

Der deutsche Wissenschaftler Fritz Haber ist als „Vater des Giftgaskrieges“ im Ersten Weltkrieg bekannt. Er war aber auch der Entdecker des für die Herstellung von Kunstdünger grundlegenden Verfahrens zur Gewinnung von Stickstoff aus der Luft (Haber-Bosch-Verfahren), welches ihm den Nobelpreis des Jahres 1918 für Chemie einbrachte. Zu Beginn des Dritten Reiches musste er emigrieren, da er jüdischen Glaubens war.
Clara Immerwahr promovierte als erste deutsche Frau an der Universität Breslau im Fach Chemie und war mit Fritz Haber verheiratet. Als Frau blieb ihr zu dieser Zeit eine akademische Karriere verwehrt. Sie engagierte sich gegen den Einsatz von Giftgas und stellte sich öffentlich gegen die Arbeit ihres Mannes. Am 2.5.1915 nahm sich Clara Immerwahr das Leben.

Haberstraße geteilt und nach Clara Immerwahr benannt

Antrag Fritz-Haber-Straße teilen

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