Die Grüne Liste spricht sich für Live-Übertragungen aus dem Stadtrat über das Internet aus. Dieses Angebot würde mehr Transparenz, barrierefreie und niederschwellige Teilhabe an der Kommunalpolitik ermöglichen.
In anderen Städten ist dieses Politikangebot fürs Wohnzimmer bereits Realität. In Erlangen dagegen lehnt eine knappe Mehrheit der Stadträte und Stadträtinnen eine Live-Übertragung per Kamera oder Radio ab. „Zu Beginn der Legislaturperiode wurde selbst eine Veröffentlichung der Anwesenheit und des Abstimmverhaltens in den Stadtratssitzungen abgelehnt“, erinnert sich Harald Bußmann. „Die ablehnende Haltung gegenüber einer Radio- bzw. TV-Übertragung“, so Bußmann weiter, „ist eine weitere Konsequenz dieser Geheimniskrämerei“.
Auch Wolfgang Winkler wundert sich: „Wir können dieses Verhalten der Mehrheit nicht nachvollziehen. Wer die Bürgerinnen und Bürger ernst nimmt und sich für E-Government einsetzt, sollte hier anders entscheiden.“
Da dieses Thema noch nicht gegessen ist, hofft Susanne Lender-Cassens noch auf einen Sinneswandel und dass letztendlich alle im Stadtrat bereit sind, sich einem größeren Publikum zu stellen. „Erlangen will sonst immer bei technischen Neuerungen vorne mit dabei sein. Es wäre sehr erfreulich, mehr Informationsmöglichkeiten anzubieten – auch um damit mehr Interesse an Kommunalpolitik zu wecken“.