Städte, die man essen kann: Immer mehr Städte weltweit sind auf dem Weg, ihre Grünanlagen in essbare Landschaften zu verwandeln und gehen dabei neue Wege.
Vorreiterin der «essbaren Städte» ist die Kleinstadt Todmorden im Nordwesten Großbritanniens. Dort ist man 2008 auf den Gedanken gekommen, im öffentlichen Raum Obst, Gemüse und Blumen anzupflanzen. Der besondere Clou dabei: Alle sollen sich nehmen dürfen, was sie brauchen, ohne dafür bezahlen zu müssen. Todmorden wurde „incredible edible – unglaublich essbar“.
In Deutschland folgte vor allem die Stadt Andernach der Idee einer essbaren Stadt. Dort heißt es ,Pflücken erlaubt‘: Gemüse, Obst, Spaliergehölze, Küchenkräuter oder Schnittpflanzen werden in den Grünanlagen gepflanzt. Jedes Jahr steht eine Nutzpflanze besonders im Fokus. Der Stadt gelingt so ohne aufwändige Baumaßnahmen eine Aufwertung ihrer Grünanlagen. Die öffentlichen Nutzpflanzen zeigen, wie man sich gesund ernährt und steigern die Wertschätzung für regionale Lebensmittel. Viele deutsche Städte haben sich inzwischen dieser Idee angeschlossen. In Erlangen gab es bereits erste Pflanzungen in der Altstadmarktpassage. Auch unsere Partnerstadt Jena soll „essbar“ werden.
Stadtratsantrag
Wir beantragen:
- Die Verwaltung erarbeitet zusammen mit bereits aktiven Gruppen/Initiativen Vorschläge für die Umgestaltung von öffentlichen Plätzen und Grünanlagen im Sinne einer essbare Stadt.
- Ist es beispielsweise am Bohlenplatz oder an anderen Plätzen in der Innenstadt möglich, entsprechende Beete anzulegen?
- Ist es am Theaterplatz, Altstädter Kirchplatz oder anderen eher versiegelten Plätzen möglich, entsprechende Pflanzkästen oder Töpfe etc. aufzustellen?
- Es wird ein Konzept erstellt, wie sich BürgerInnen unter dem Motto „essbare Stadt“ um Baumscheiben oder öffentliche Grünstreifen vor ihrer Haustüre kümmern können.
- Erlangen erklärt sich zur „essbaren Stadt“ und verbreitet dieses Konzept auf ihren Veröffentlichungen.
Bianca Fuchs
Am Stadtgraben in Andernach Foto: Frank Vincentz