Erstattung der Konzessionsabgabe für Solaranlagen

Eine Initiative von Prof. Martin Hundhausen (Sonnenenergie Erlangen e.V.) findet die GL sehr untertützenswert und hat beantragt: Alle BürgerInnen, die eine Solaranlage auf einem selbst bewohnten Wohngebäude errichten, erhalten über einen Zeitraum von 10 Jahren eine Erstattung bei der Konzessionsabgabe, die für den Strombezug über die Stadtwerke an die Stadt Erlangen sonst zu zahlen ist.

Prof. Martin Hundhausen (Sonnenenergie Erlangen e.V.) macht in seinem Schreiben an die Fraktionen vom 28. Januar einen Vorschlag, den wir sehr unterstützenswert finden.

 

Wir beantragen:

Alle BürgerInnen, die eine Solaranlage auf einem selbst bewohnten Wohngebäude errichten, erhalten über einen Zeitraum von 10 Jahren eine Erstattung bei der Konzessionsabgabe, die für den Strombezug über die Stadtwerke an die Stadt Erlangen sonst zu zahlen ist. Diese Erstattung entspricht der Energiemenge, die die Photovoltaikanlage erzeugt hat bis zu einer maximalen Menge von 4000kWh (dem mittleren Stromverbrauch einer 4-köpfigen Familie). Die Erstattung senkt die Stromkosten und macht die Errichtung einer kleinen Solarstromanlage etwas wirtschaftlicher. Außerdem ist das Angebot ein klares Signal, dass die Stadt Erlangen dem umweltfreundlichen Engagement positiv gegenüber steht.

 

Als Begründung verweisen wir auf das Schreiben von Herrn Prof. Martin Hundhausen:

Förderung der Photovoltaik auf Einfamilienhäusern im Umweltjahr 2007

Der gemeinsame Wunsch von Oberbürgermeister Dr. Balleis und uns, dass
Erlangen in der Solarbundesliga den Anschluss an die Tabellenspitze zurückgewinnnt,
wird nach den rückgängigen Installationszahlen bei der Photovoltaik
ohne Unterstützung der Stadtverwaltung nicht zu erfüllen sein! Target
muss ein Anreiz für Solarstromanlagen bis 5kW Leistung auf privaten Dächern
sein, die im Jahre 2006 lediglich peinlich geringe 50kW Neuinstallation
ausmachten (Reduktion um etwa 50% gegenüber 2005 und 2004).

Analyse:

Bei kleinen Solarstromanlagen fallen die Fixkosten (Baustelleneirichtung)
überproportional stark ins Gewicht. Ausserdem sind auch jährliche
Grundkosten (Zählermiete, Wartung, Verwaltung) vorhanden,
die nicht geringer ausfallen als bei Grossanlagen. Damit ist die Wirtschaftlichkeit
stark reduziert. Vor allem in der anfänglichen Phase des
Betriebs (erste 10 Jahre) sind die mit einer Finanzierung verbundenen
Kapitaldienstkosten auf diese Weise nicht durch Einnahmen aus
Stromverkäufen aufzubringen.
Unser Vorschlag ist einfach, erfordert keinen Nachtragshaushalt und würde
sich kurzfristig im Stadtrat beschließen lassen:

Vorschlag:

Jeder Bürger, der eine Solaranlage auf einem selbst bewohntenWohngebäude
errichtet, erhält über einen Zeitraum von 10 Jahren eine
Erstattung bei der Konzessionsabgabe, die er für seinen Strombezug
über die Stadtwerke an die Stadt Erlangen sonst zu zahlen hat. Diese
Erstattung entspricht der Energiemenge, die die Photovoltaikanlage
erzeugt hat bis zu einer maximalen Menge von 4000kWh (dem mittleren
Stromverbrauch einer 4-köpfigen Familie). Die Erstattung senkt
dem Betreiber die Stromkosten und macht für ihn die Errichtung einer
kleinen Solarstromanlage etwas wirtschaftlicher. Ausserdem ist
das Angebot ein klares Signal, dass die Stadt Erlangen dem umweltfreundlichen
Engagement positiv gegenüber steht.
Begründung:
Wenn ein Privat-Haushalt aus ökologischen Gründen z.B. durch den
Kauf eines modernen Kühlschranks, durch Einsatz von Energiesparlampen
oder der Vermeidung von Standby-Verlusten seinen Jahresstrombedarf
reduziert, dann wird unnötig CO2-Emission reduziert.
Gleichzeitig führt dies zu geringeren Einnahmen bei den Stromproduzenten
aber auch zu geringeren Einnahmen bei der Konzessionsabgabe.
Ein umweltbewusster Kämmerer würde jedoch dennoch angesichts
des positiven Umwelteffekts gerne auf diese Einnahmen verzichten.
In Großstädten beträgt die Konzessionsabgabe 0.99ct/kWh.
Durch eine (sehr leicht erreichbare) Reduktion des Haushaltsstromverbrauchs
um über 1% (40kWh pro Jahr für eine Familie) würde
jährlich mehr als 1.000.000 kWh weniger Strom in Erlangen verbraucht
und die Einnahmen bei der Konzessionsabgabe würden sich
um jährlich 10.000 Euro reduzieren bei gleichzeitiger Reduktion der
CO2-Emission von ca. 1000 Tonnen! Angesichts dieses positiven Effekts
muss eine Umwelt-Stadt gerne auf nur 10.000 Euro (!) jährlich
verzichten.
Die Installation von 1000kW Solaranlagen auf Erlanger Dächern als
kleinen Anschub würde den gleichen Effekt bringen im Bezug auf
CO2-Reduktion und zusätzlich – im Gegensatz zur oben erwähnten
Einsparung unnötiger Verluste – Vorteile für das Handwerk bringen.
Ein Aufrücken in der Solarbundesliga wäre nebenbei ein zusätzlicher
positiver Image-Gewinn für eine Umweltstadt im Umweltjahr.
Die Auzahlung des Bonus an die Betreiber kann ohne Probleme von den
Stadtwerken organisiert werden, die ansonsten neben akzeptablem Verwaltungsaufwand
hierfür keine Kosten hätte: Die Konzessionsabgabe würde nicht
von den Stadtwerken zu bezahlen sein, sondern entsprechend nicht an die
Stadt abgeführt. Sollten die ESTW jedoch gegen dieses Verfahren sprechen,
wäre eine Abwicklung bei der Stadtverwaltung auch ohne Probleme durchzuführen.
In diesem Fall bräuchte der Betreiber der Solaranlage lediglich einen
Nachweis der erzeugten Solarstrommenge führen – Missbrauch ist praktisch
ausgeschlossen. Es wäre natürlich auch denkbar, den Bonus in diesem Fall
so zu pauschalisieren, dass beispielsweise von einem spezifischen Betrag von
900kWh/kWpeak ausgegangen wird.

Beispiel:

Leistung der Anlage Jährliche Strommenge Erstattete Konz.-abgabe
3kW 2850kWh 28,21 EUR über 4.2kW über 4000 kWh 39,60 EUR
Es ist davon auszugehen, dass bei einer angestossenen Installation von 350
Solaranlagen von im Mittel 3kW, auf die man das Programm limitieren könnte,
begrenzt auf 10 Jahre auf maximal 9.800 EUR jährlich an Einnahmen
verzichtet werden müssten. Der Klimaschutzeffekt wäre, gemessen an diesen
Mitteln, mit 1ct/kg CO2 sehr hoch. Rechnet man den positiven Effekt für
die lokale Wirtschaft (Investitionsvolumen von 5 Mio Euro) ein, und berücksichtigt
gleichzeitig den zusätzlichen Effekt durch weitere Anlagen, die nicht
unter dieses Programm fallen, so wird effektiver Klimaschutz billiger wohl
nicht zu erreichen sein.
Ich appelliere an die Fraktionen des Stadtrats, einen entsprechenden Antrag
so schnell in den Stadtrat einzubringen, dass eine Ankündigung an die
Bürger auch den positiven Effekt des Umweltjahres nutzen kann. Ich bin
überzeugt, dass fast alle für diesen konstruktiven Vorschlag sein werden. Nur
diejenigen Stadträte, die gegen Solarenergie sind, oder die glauben, die Stadt
werde mit 10.000 Euro an Mindereinnahmen im 5 Mio-Euro Topf der Konzessionsabgabe
für den städtischen Haushalt in Zukunft in eine finanzielle
Krise stürzen, werden sich gegen einen solchen Antrag stemmen. Aber diese
Personen, die dann in ihrer Konsequenz auch gegen Reduktion unnötiger
Verbräuche (Beispiel Energiesparende Geräte) sind, gehören zu der Spezies
Energie-IN-effizientER, die es in Erlangen wohl im Stadtrat gar nicht mehr gibt.

Prof. Martin Hundhausen, Sonnenenergie Erlangen e.V.

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