Für Artenschutz und gegen den Klimanotstand
In der niederländischen Stadt Utrecht haben seit kurzem über 300 Bushaltestellen ein grünes Dach. Sie sehen nicht nur gut aus, sondern helfen auch dabei, Feinstaub einzufangen, das Stadtklima zu verbessern und neuen Lebensraum für Insekten – vor allem Bienen und Hummeln – zu schaffen. Dabei kommen vor allem Sedum-Pflanzen zum Einsatz, bspw. der Mauerpfeffer. Sie gelten als besonders pflegeleicht, überstehen längere Trockenperioden und sind anspruchslos. Extensive Dachbegrünungen werden nicht bewässert und nur selten leicht gedüngt, der Unterhalt beschränkt sich auf ein bis zwei Kontrollgänge pro Jahr.

So begrünte Dächer isolieren gleichzeitig und sorgen im Sommer für Kühlung, sie sind längst als sinnvolle Maßnahme zur Verbesserung der Luftqualität und der Insektenvielfalt anerkannt. Gefahren oder Beeinträchtigungen für die Fahrgäste sind nicht zu erwarten, da Bienen und Hummeln zwar von den Blumen auf dem Dach angezogen würden, nicht jedoch von den Menschen, die unter dem Dach sitzen. Bekanntlich sind Bienen und Hummeln im Allgemeinen nicht aggressiv.

Durch den Klimawandel sind Verbesserungen des Mikroklimas nötig. Dachbegrünungen an den zahlreichen Bushaltestellen der Stadt können einen Beitrag dazu leisten, dieses zu verbessern.

Die zahlreichen Wartehäuschen der ESTW verfügen in der Summe über eine beträchtliche Dachfläche – eine Fläche, die neben einer Begrünung auch für die Installation von Solaranlagen genutzt werden könnte, sofern dies die Statik zulässt.

Da die Haltestellen zum größten Teil von der Firma Ströer in Vereinbarung mit Stadt und ESTW aufgestellt werden, muss dies natürlich mit dieser Firma abgesprochen werden.

GRÜNE/Grüne Liste und SPD stellen folgenden Antrag:

• Die Erlanger Stadtwerke und die Verwaltung sollen aufzeigen, inwieweit sich die Dachflächen von Bushaltestellen nutzbar machen lassen. Dies soll z. B. in einem Pilotprojekt erprobt werden.
• Insbesondere sollen Möglichkeiten zur extensiven Begrünung bzw. Bepflanzung sowie zur Installation von Photovoltaikanlagen eruiert werden.
• Neue Bushaltestellen erhalten keine Glasdächer mehr, sondern standardmäßig Dächer, die für Dachbegrünungen geeignet sind.

Für die SPD-Fraktion: Barbara Pfister, Fraktionsvorsitzende
Dr. Andreas Richter, Sprecher für Umwelt und Energie

Für die GRÜNE/GL-Fraktion: Dr. Birgit Marenbach | Marcus Bazant (Fraktionsvorsitzende)
Tina Prietz, Sprecherin für Natur- und Artenschutz

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