Aufhebung des Badeverbots in der Regnitz

Wir beantragen, zunächst einmal das Badeverbot in der Regnitz aufzuheben und stattdessen durch Hinweis-Schilder am Fluss im Bereich des Stadtgebiets zu ersetzen …

Stadtratsantrag

Wir beantragen, zunächst einmal das Badeverbot in der Regnitz aufzuheben und stattdessen durch Hinweis-Schilder am Fluss im Bereich des Stadtgebiets zu ersetzen: „Baden auf eigene Gefahr“ Auf diesen Schildern am Flussufer und durch weitere Bekanntmachung und Begründung sollte kurz und prägnant über Art und Ausmaß der noch bestehenden Gefahr berichtet werden. (Das kann und soll sachkundig das Gesundheitsamt Erlangen übernehmen.) Gefahrenvorbeugende und die Gefahr beseitigende Handlungsmöglichkeiten sollen dargestellt werden.

Begründung:

Verdienstvollerweise hat das Gesundheitsamt Erlangen im Jahr 2002 auch an den Erlanger Flüssen, Regnitz Schwabach und Aurach an einigen Probeentnahmestellen Analysen auf Badewasserqualität in Auftrag gegeben. Die Regnitz schneidet dabei vergleichsweise am besten ab. Allerdings zeigen die Analysenergebnisse auch, dass trotz erheblicher Verbesserungen in den letzten Jahrzehnten im Bereich der gesamtcoliformen Keime und der fäkalcoliformen Keime dauerhafte Badewasserqualität für Menschen und Fische noch nicht überall und jederzeit gewährleistet werden kann. Jedoch waren die Probenahmestellen und die Wetter/und Wasserstandslagen nicht ausreichend repräsentativ für alle Stellen am Flusslauf der Regnitz im Stadtgebiet, an denen heute Baden und Schwimmen durchaus wieder in Frage kommt und gelegentlich bereits von Bürgerinnen und Bürgern vollzogen wird.
Genaue Information und Aufklärung von Bürgerinnen und Bürgern über noch bestehende Gefahren und über Mittel und Wege, ihnen vorzubeugen oder sie zu beseitigen, ist hier wesentlich besser als ein Verbot, zumal dessen Übertretung nicht einmal mit Sanktionen belegt ist.
Die Risikoabwägung des Badens oder Schwimmens in der Regnitz kann dann getrost den aufgeklärten Bürgerinnen und Bürgern überlassen werden.

Ergänzend halten wir folgende Maßnahmen für erforderlich:
Ein repräsentativeres Probenahme- und Analyseprogramm des Wassers der Regnitz und der anderen Erlanger Flüsse auf Badewasserqualität an den dafür geeigneten Stellen und zu badegeeigneten Wetterlagen (z.B. Sommerhitze) im Auftrag der Stadt Erlangen und des Gesundheitsamts. Ergänzende Nutzung und laufende Dokumentation, der auch beim Wasserwirtschaftsamt und dem Umweltamt verfügbaren Flusswasser- und Vergleichsdaten anderer Gewässer. Chemie- und Biomonitoring des Flusswassers in Erlangen aus dem Datenbestand dieser 3 Ämter bzw. durch ergänzende Ermittlungen.
Auf dieser verbesserten Informationsbasis können dann auch ursachen- und zielgenauere Mittel und Wege zur weiteren Verbesserung der Flusswasserqualität gesucht und gefunden werden.

Harald Bußmann

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