Photovoltaik in Erlangen voranbringen

Standortanalyse und Kriterien-Katalog für PV-Anlagen

Die Energiewende ist ein Herzstück des Klimaschutzes und der Schlüssel zum Erreichen unserer C02 Einsparziele.
Sowohl zur Deckung des Energie- und Wärmebedarfs, als auch zum Erreichen der Verkehrswende ist – neben Einsparung – ein zügiger Ausbau von erneuerbaren Energien unabdingbar.

In Erlangen lässt sich regenerative Energie in erster Linie durch Photovoltaik erzeugen.
Im Februar 2021 wurden im Stadtrat erste Analysen mit konkreten Zahlen für ein klimaneutrales Erlangen vorgestellt. (https://ratsinfo.erlangen.de/to0050.php?__ktonr=5050151)
Demnach ist zum Erreichen von Klimaneutralität, trotz Einsparungen, von fast einer Verdreifachung des derzeitigen Strombedarfs auszugehen. Der deutlich erhöhte Verbrauch resultiert in erster Linie aus zusätzlichen Verbrauchern wie E-Autos und Wärmepumpen.
Das Potential von PV auf Dachflächen wird laut dieser ersten Analysen bei ca. 4% des gesamten Strombedarfs gesehen. Es ist also offensichtlich, dass dies nicht ausreichen wird, um den zukünftigen Strombedarf der Stadt Erlangen zu decken.
Deshalb muss auch das Thema Freiflächen-Photovoltaik in Angriff genommen werden.

Der Krieg in der Ukraine führt uns die Dringlichkeit eines Ausbaus regenerativer Energien vor Ort zusätzlich überdeutlich vor Augen. Nicht nur aus Klimaschutzgründen, sondern auch aus sicherheitspolitischen Erwägungen muss die enorme Abhängigkeit von Importen fossiler Energie in Erlangen dringend reduziert werden.
Es gilt alle Potentiale zu nutzen: Sowohl den massiven Ausbau von PV-Anlagen auf und an Gebäuden, als auch PV-Freiflächenanlagen.

Besonders interessant für Freiflächenanlagen ist die Nutzung versiegelten Flächen. So können Überdachungen von Radwegen, Autobahnen, Parkplätzen, etc. Energie erzeugen und Schutz vor Regen bieten.
Bei unversiegelten Flächen schließen sich Natur- bzw. Artenschutz und Freiflächen-Photovoltaik nicht aus, sondern können sich ergänzen. Beispielsweise sind bei der Nutzungsumwandlung von Intensiväckern zu PV-Freiflächenanlagen in der Regel erhebliche Verbesserungen des Biotopwertes verbundenen. Zahlreiche Untersuchungen belegen dies für Tagfalter, Heuschrecken, Reptilien, Amphibien und Brutvögel.
Im Rahmen des EULE Projektes (Evaluierungssystem für eine Umweltfreundliche und Landschaftsverträgliche Energiewende: https://regionalwerke.com/das-projekt-eule/) wurde ein Punkte-System entwickelt, welches eine gute Handlungsanleitung für PV-Anlagen mit einem hohen Biotopwert bietet.

Wir beantragen:

• Der Stadtrat befürwortet grundsätzlich die Installation von PV-Anlagen an Gebäuden und auf Freiflächen.
• Die Stadt erarbeitet mit einem Fachplanungsbüro eine Standortanalyse im Stadtgebiet, um geeignete Flächen zu identifizieren.
• Zusammen mit dem Fachplanungsbüro wird ein Kriterien-Katalog entwickelt, der speziell auf die Gegebenheiten der Kommune eingeht. Dabei sollen Klimaschutzziele, Ausbauziele, Flächen-Obergrenze, Natur- und Artenschutz, Orts- und Landschaftsbild, Bodenbeschaffenheit, Wertschöpfung und eine ökologische Aufwertung berücksichtigt werden.
• Nach der Standortanalyse folgen Verhandlungen mit den Grundstückeigentümer*innen und den Antragstellenden wie z.B. den ESTW.

Die Bedingungen der Stadt beinhalten insbesondere bei Freiflächenanlagen:
o eine ökologische Aufwertung der Flächen
o einen ökologischen Ausgleich
o ein gesicherter Rückbau

Dabei ist auf Transparenz im Planungsverfahren während des gesamten Verlaufs zu achten. Dies sichert die Akzeptanz vor Ort.

Eva Linhart (Sprecherin für Energie)
Dr. Birgit Marenbach (Fraktionsvorsitzende)

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