Geflüchtete – Verzahnung von Verwaltungsvorgängen

Der Verein EFIE begleitet seit vielen Jahren Geflüchtete in Erlangen. Als Gesellschaft wie als Stadt müssen wir den vielen Engagierten sehr dankbar sein – ohne ihr Engagement wäre die Integration in den letzten Jahren lange nicht so gut verlaufen wie sie ist.
Im Austausch mit den Ehrenamtlichen wurde unserer Fraktion erneut ein Umstand deutlich: Geflüchtete müssen zahlreiche Anträge und Verfahren in verschiedenen Ämtern und Abteilungen innerhalb der Stadt durchlaufen, die nicht immer ideal verzahnt sind. Identische Unterlagen und Nachweise müssen teilweise mehrfach eingereicht um dann jeweils in den unterschiedlichen Ämtern geprüft zu werden – das kostet Zeit und Personalressourcen sowohl auf der Seite der Stadtverwaltung wie auf der Seite der Geflüchteten und deren Unterstützer:innen. In anderen Fällen können logisch zusammenhängende Anträge nicht parallel, sondern nur nacheinander gestellt werden – auch hier beklagen Ehrenamtliche teils massive Zeitverluste für Geflüchtete, die ihnen wiederum an anderen Stellen (Jobcenter, Schulessen etc.) zum Nachteil gereichen können. Auch funktionieren die Verwaltungsvorgänge in Stadt und Landkreis Erlangen-Höchstadt sehr unterschiedlich:
Von diesem Umstand sind Geflüchtete im besonderem Maße betroffen, Verbesserungen in diesen Bereichen kommen aber letztlich allen Bürger:innen zugute.
Eine bessere Verzahnung dieser Abläufe würde eine win-win-Situation darstellen. Geflüchtete müssen weniger Anträge bzw. Nachweise einreichen, die Verwaltung muss weniger Vorgänge prüfen. Beide Seiten sparen so kostbare Zeit und knappe Ressourcen.

Wir beantragen daher:
• Unter Leitung des Oberbürgermeisters wird ein regelmäßig stattfindender Runder Tisch eingeführt, der Verwaltungsvorgänge strafft und enger verzahnt. Dafür müssen seitens der Verwaltung alle mit der Thematik befassten Sachgebiete innerhalb der Ausländerbehörde, des Sozialamts, Jobcenters, Bildungsbüros, der Volkshochschule etc. repräsentiert sein. Unerlässlich ist die Außenperspektive von Geflüchteten und deren Unterstützer:innen sowie der Fachanwält:innen für Migrationsrecht. Den Fraktionen sowie dem Ausländer:innen- und Integrationsbeirat sollte eine Teilnahme am Runden Tisch nach eigenem Interesse möglich gemacht werden.

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