Die Grüne Liste Erlangen unterstützt die Proteste in der Region gegen den türkischen Angriff auf Rojava und ruft für Spenden an medico international auf
Die türkische Armee greift seit dem 20. Januar mit Hilfe von radikal-islamistischen Milizen aus der »Freien Syrischen Armee« (FSA), die zum Teil international als Terrororganisationen bekannt sind, den Kanton Afrin an. Afrin ist Teil der kurdischen Gebiete in demokratischer Selbstverwaltung in Nordsyrien – genannt Rojava. Dort hat sich als einzige demokratische Alternative in Syrien eine pluriethnische Gesellschaft mit basisdemokratischen Strukturen etabliert.
Diese junge Demokratie wird gerade vom türkischen Militär mit deutschen Panzern angegriffen und bombardiert. Die kurdischen Volksverteidigungseinheiten YPG und YPJ leisten erbitterten Widerstand. Obwohl sie sich als maßgebliche Kraft bei der Bekämpung des IS internationale Anerkennung errungen haben, erhalten sie in Afrin keine internationale Unterstützung gegen die Türkei.
In den letzten Jahren war Afrin Schutzort für hunderttausende Menschen aus Syrien, die vor Krieg und Verfolgung hierhin flohen. In den ländlichen Regionen sind die Bewohner*innen den Angriffen schutzlos ausgeliefert. Durch die Bombardierung der Stadt Afrin und die gezielte Zerstörung der umliegenden Infrastruktur verschlechtert sich die Situation zusehends. Der türkische Einmarsch läutet eine weitere Eskalation und humanitäre Katastrophe im Syrienkonflikt ein.
Die Hilfsorganisation medico international steht an der Seite derjenigen, die eine demokratische Alternative in Syrien aufbauen wollen. Für die medizinische Nothilfe vor Ort werden dringend Spenden benötigt.
Die Grüne Liste unterstützt die Afrin-Nothilfe von medico und die Proteste in der Metropolregion gegen den türkischen Angriff. Besonders in Nürnberg finden regelmäßig Kundgebungen und Demonstrationen statt.
Kein Verständnis hat die Grüne Liste für die Haltung der Bundesregierung. Vizeregierungssprecherin Ulrike Demmer sprach von »legitimen türkische Sicherheitsinteressen«. Für diese hat auch das Auswärtige Amt aktuell noch »Verständnis« geäußert, obwohl die Türkei eine kürzlich beschlossene UNO-Resolution für eine Waffenruhe in Syrien ignoriert und ihre Angriffe in Afrin fortsetzt.
Während sich die deutsche Waffenschmiede Rheinmetall auf das nächste große Rüstungsgeschäft mit der Türkei vorbereitet, geht die deutsche Polizei massiv gegen Demonstrationsteilnehmer*innen vor, die Symbole der Volksverteidigungseinheiten aus Rojava auf Plakaten oder Fahnen zeigen. Seit einem Jahr sind auch YPG- und YPJ-Symbole in Deutschland verboten. So werden hierzulande Menschen, die sich auf die Seite der Demokratischen Föderation Nordsyriens stellen, kriminalisiert und in die Terrorecke gestellt.
Spendenaufruf von medico international Nothilfe in Afrin:
Spendenkonto:
medico international
IBAN: DE21 5005 0201 0000 0018 00
BIC: HELADEF1822
Frankfurter Sparkasse
Stichwort »Nothilfe Rojava«