„Soziokultur braucht eine klare Haltung für Vielfalt“

Klare Haltung für Vielfalt

Keine Raumvergabe an die Burschenschaft Germania – Grüne Liste, Bündnis 90/Die Grünen Erlangen und die Grüne Stadtratsfraktion unterstützen die freie Entscheidung des E-Werks.
„Das Kulturzentrum E-Werk versteht sich als weltoffen & diskriminierungsfrei. Wir begreifen uns als Ort, der Vielen gehört – unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Religion, Geschlecht, Alter oder Weltanschauung. Bei uns ist jeder Mensch willkommen, der diese Grundsätze teilt“, so heißt es in den hauseigenen Leitlinien. Folgerichtig hat der Beirat des E-Werks auch auf Basis eines externen Gutachtens eine Raumvergabe an die Erlanger Burschenschaft Germania abgelehnt.

„Schließlich ist die Germania ein pflichtschlagender Männerbund mit entsprechendem Selbstbild als gesellschaftliche Elite samt Zwangsritualen, die antidemokratische Strukturen und Mechanismen der Ausgrenzung befördern sowie die Gleichstellung der Geschlechter unterlaufen“, erläutert Dominik Sauerer, Co-Vorsitzender der Stadtratsfraktion Grüne/Grüne Liste
Ende letzten Jahres sorgte die Germania auch für überregionale Schlagzeilen: Bei einer „Pro-Patria-Suite“, einer Fechtfolge „für das Vaterland“, wurden zwei Teilnehmer schwer bzw. lebensbedrohlich verletzt und mussten in die Uniklinik eingeliefert werden.

Die stellvertretende Vorsitzende Andrea Winner betont: „Wir bedanken uns ausdrücklich beim E-Werk für diese Entscheidung im Sinnes des demokratischen Leitbildes. Soziokultur braucht eine klare Haltung für Weltoffenheit, Vielfalt und gegen Ausgrenzung.“

Lisa Feldmann aus dem Kreisvorstand von Bündnis 90/ Die Grünen sieht keinen Anlass zur Skandalisierung: „Wir finden es selbstverständlich, dass das E-Werk als kulturelles Zentrum für Begegnung mit eigenem Leitbild jede Anfrage und jede Veranstaltung individuell prüft und eigenverantwortlich entscheidet, ob eine Vermietung stattfindet oder nicht.“