Mehr gemeinsames Lernen statt mehr Spezialisierung

GRÜNE/Grüne Liste: Wirtschaftsschule ab der 5. Klasse ist zu früh
Längeres gemeinsames Lernen sorgt für mehr Bildungsgerechtigkeit. In den meisten Bundesländern wird deshalb Schritt für Schritt auf das zweistufige Schulsystem gesetzt, das heißt Realschule und Mittelschule werden zu einer Schulform zusammengefasst. »Kinder brauchen die Möglichkeit und die Zeit, ihre Talente und Neigungen zu entdecken und zu erproben. Ab der 7. oder 8 Klasse können sie dann gut entscheiden, in welche berufliche Richtung sie sich vertiefen wollen«, sagt Kerstin Heuer, Grüne Sprecherin für Bildung.

Vielleicht startet jedoch in Erlangen die Wirtschaftsschule in Zukunft bereits ab der 5. Klasse. »Die Erlanger Wirtschaftsschule leistet eine hervorragende Arbeit, dafür möchten wir uns an dieser Stelle bedanken«, betont Marcus Bazant, einer der beiden Grünen Fraktionsvorsitzenden.

Der letzte Bildungsausschuss am 1. Juli beschloss auf Antrag von CSU und SPD, in München einen entsprechenden Modellversuch zu beantragen. Kinder ab dem Alter von zehn Jahren können dann an eine berufsvorbereitende Schule für den kaufmännischen Bereich wechseln. Nach Ansicht der grünen Stadtratsfraktion ist dies zu früh. Die ohnehin schwierige Entscheidung zur Schulwahl nach der 4. Klasse werde für Eltern und Kinder durch diese zusätzliche Option noch komplizierter. »Wir brauchen mehr gemeinsames Lernen und nicht mehr Spezialisierung. Mit einer Wirtschaftsschule ab Klasse 5 bekommen wir in Bayern durch die Hintertür sogar ein vierstufiges Schulsystem«, kritisiert Heuer.

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