Erhalt und Suche von Standorten großer Bäume

Das städtische Erscheinungsbild wird besonders von Bäumen an Straßen und in Parkanlagen geprägt – Bäume verkörpern städtische Lebensqualität. Durch Kohlendioxidbindung und Sauerstoffproduktion verbessern sie nachhaltig das Stadtklima. In den wachsenden Städten jedoch werden die Räume für Stadtbäume knapp. Standorte für Bäume gehen durch den erforderlichen Wohnungsbau verloren. Auch der Klimawandel – insbesondere durch wärmere und trockenere Sommer – beeinträchtigt den Baumbestand. Von besonderer Bedeutung ist der Erhalt von großen Altbäumen, da jüngere Bäume eine geringere Luftfilterwirkung aufweisen und für Vogelbruten oft nicht geeignet sind.
Die Standortsuche für die Neuanpflanzung von Bäumen gestaltet sich immer schwieriger. Beispielsweise bei der Straßenraumgestaltung bestehen Interessenskonflikte zwischen Sonnenenergienutzung und Schattenwurf von Bäumen. Auch die vorhandenen Leitungen für Wasser, Gas, Strom und Telekommunikation, setzen Grenzen.
Zusammen mit der SPD-Fraktion beantragt die Grüne Liste, dass dringend neue große Bäume in der Innenstadt gepflanzt werden. Außerdem soll bei Baumaßnahmen stärker der Erhalt von Bestandsbäumen im Vordergrund stehen und jeder von der Stadt gefällte Baum unmittelbar und gebietsnah nachgepflanzt werden.

Stadtratsantrag 

In den wachsenden Städten werden die Räume für Stadtbäume knapp. Das städtische Erscheinungsbild wird besonders von Bäumen an Straßen und in Parkanlagen geprägt. Durch Kohlendioxidbindung und Sauerstoffproduktion verbessern sie nachhaltig das Stadtklima. Sie sind ein wesentlicher Faktor für das Wohlbefinden unserer Bürger*innen und verkörpern damit Lebensqualität. Nicht nur durch die Nachverdichtung gehen immer mehr Standorte für Bäume verloren. Auch aufgrund des Klimawandels – insbesondere durch zunehmend wärmere und trockenere Sommer – leiden die Bäume. Daher ist gerade der Erhalt von Altbäumen von besonderer Bedeutung. Jüngere Bäume haben eine wesentlich geringere Luftfilterwirkung und sind für Vogelbruten oft nicht geeignet.

Die Standortsuche für die Neuanpflanzung von Bäumen gestaltet sich immer schwieriger. Beispielsweise bei der Straßenraumgestaltung bestehen Interessenskonflikte zwischen Sonnenenergienutzung und Schattenwurf von Bäumen. Auch die vorhandenen Leitungen z.B. für Wasser, Abwasser, Gas, Strom und Telekommunikation, setzen Grenzen.

Die Zahl der städtischen Bäume nimmt in Erlangen seit vielen Jahren ab. Leider wird aufgrund von Bauvorschriften und Richtlinien der Leitungsträger oder auch aus Kostengründen oftmals allzu leicht auf das Nachpflanzen eines Baumes verzichtet.

Auch bei Baumaßnahmen gehen Abwägungsprozesse häufig zu Lasten des Baumbestandes aus. Hier ist die Baumaßnahme am Ohmplatz als Beispiel zu nennen.

Neue stadtbildprägende, innerstädtische Standorte für große Bäume zu finden, ist eine Querschnittaufgabe und bedarf großen Einsatzes bei der Stadtplanung, denn bisher war es nicht üblich für Baumpflanzungen auch Mehrkosten zur Umverlegung von Leitungen in Kauf zu nehmen.

Dichtes Bauen im Bestand verschlechtert zusätzlich unsere Baumstatistik. Bei allen Baumaßnahmen soll es deshalb immer eines der wichtigsten Ziele sein, möglichst viele Bäume und Baumstandorte zu sichern und zu erhalten und ebenfalls möglichst viele Standorte für Neupflanzungen und verbesserte stadtgrüne Infrastruktur zu planen und zu schaffen.

Ergänzend zu unserem Antrag Nr. 142/2015 »Mehr Grün in der Stadt« beantragen wir:

  • Die Stadt soll 2018 mindestens 20 geeignete Baumstandorte für die Pflanzung von stadtbildprägenden, innerstädtischen, großkronigen Bäumen suchen und diese anschließend bis Ende 2019 realisieren.
  • Bei Neubau- und Sanierungsarbeiten wird der Fokus noch stärker auf den Erhalt von Bestandsbäumen gelegt. Die Arbeitsabläufe bei der Bauausführung werden besser darauf abgestimmt – so wie beispielsweise es beim Neubau des Bürogebäudes von EB77 funktioniert hat.
  • Bei Bauvorhaben sollen alternative technische Ausführungen wie z.B. sichere Treppenhäuser untersucht werden, damit sich die Anzahl und die Ausführung der Feuerwehrzufahrten verringern lässt und dadurch mehr Bestandsbäume erhalten bleiben können.
  • Jeder im Stadtgebiet von der Stadt oder ihren Töchtern gefällter Baum wird innerhalb einer vorzugeben Frist, z.B. einem Jahr, gebietsnah nachgepflanzt.
  • Die bisher gewählte Formulierung bei Baumfällungen: „falls möglich, erfolgt eine Nachpflanzung“ durch die Formulierung „die Nachpflanzung erfolgt bis zum: XX.XX.XXXX“ ersetzt wird.

Grüne Liste:
Bianca Fuchs
Sprecherin für Natur- und Umweltschutz

Dr. Birgit Marenbach
Sprecherin für Stadtplanung

SPD:
Dr. Andreas Richter
Sprecher für Umwelt

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