BLACK HISTORY WEEKS 2017

Vom 17. bis zum 28. Oktober 2017 finden unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Dr. Janik die dritten Black History Weeks in Erlangen statt. Sie präsentieren eine Reihe von Veranstaltungen zur Geschichte und Bedeutung der afrikanischen Diaspora in Deutschland und darüber hinaus.
Der Schwerpunkt liegt in diesem Jahr auf Darstellungen zeitgenössischer Stimmen aus der Geschichte Afrikas und der Diaspora.
Dr. Pierrette Herzberger-Fofana, Stadträtin der Grünen Liste in Erlangen, hat die Black History Weeks ins Leben gerufen und fungiert als zentrale Ideengeberin dieser Veranstaltungsreihe, die seit 2015 von der Stadt Erlangen durchgeführt wird.

 

Die Stärke und das Streben der afrikanischen Frau
Ausstellung der Künstlerin Dr. Vivian Timothy | Auftaktveranstaltung
Dienstag, 17. Oktober 2017 | 18:00 Uhr | Rathausfoyer | Rathausplatz 1 | Ausstellungseröffnung mit OB Janik
Seit 25 Jahren in Deutschland, lebt und arbeitet die nigerianische Igbo-Künstlerin heute in Königsbrunn; sie stellte bereits in Deutschland, England und den USA aus. In ihren farbenfrohen und oftmals metaphorischen Werken von unverkennbar afrikanischem Akzent nähert sich die Autodidaktin unterschiedlichen Interpretationen und Aspekten von „Energie“.
Schonungslos zeigen die Gemälde den Raubbau an stetig schwindenden Ressourcen und die damit verbundene Umweltzerstörung in ihrem Heimatland Nigeria.
Die Gesichter ihrer Figuren erzählen von der Kraft, die es kostet, die Heimat zu verlassen. Timothy thematisiert außerdem, was dem afrikanischen Kontinent an Potenzial durch die Flucht ganzer Generationen verloren geht. Ihre Werke zeugen aber auch von ungebrochenem Lebensmut, von der besonderen Stärke afrikanischer Frauen und von der Macht der Kunst gesellschaftliche Veränderungsprozesse anzustoßen und voranzutreiben.

 

 

Afro. Deutschland. Doku
Dokumentarfilm und Gespräch mit Jana Pareigis
Donnerstag, 19. Oktober 2017 | 19:30 Uhr | Stadtbibliothek | Marktplatz 1 | Eintritt frei
Jana Pareigis ist TV-Moderatorin des ZDF Morgenmagazins sowie freie Reporterin u. a. für das ZDF Morgenmagazin, Deutsche Welle-TV und Deutschlandradio. Zuvor war Jana Pareigis bereits als Assistentin des Chefredakteurs des Fernsehsenders N24 in Berlin tätig.
Jana Pareigis studierte Politikwissenschaften und Afrika-Studien in Hamburg, New York und Berlin und absolvierte dann ein journalistisches Volontariat bei der Deutschen Welle. Jana Pareigis ist Botschafterin der „Internationalen Wochen gegen Rassismus 2018“.

 

Ein Held der Demokratie in Burkina Faso
Gedenkfeier zu Ehren Thomas Sankara (1949–1987)
Samstag, 21. Oktober 2017 | 19:30 Uhr | Stadtbibliothek | Marktplatz 1 | Eintritt frei
Burkina Faso in Westafrika (übersetzt das Land des aufrichtigen Menschen) erinnert sich im Oktober an den 30. Todestag des ehemaligen Präsidenten Thomas Sankara, der 1987 durch einen Staatstreich ermordet wurde.
In seiner Regierungszeit setzte er vielbeachtete Projekte um. Die Verbesserung des Status der Frauen war erklärtes Ziel seiner Politik. In der Regierung befanden sich so viele Frauen wie nie zuvor in einem afrikanischen Staat.
Beispiellos in Westafrika verbot er die Beschneidung von Frauen. Die Luxuslimousinen der Vorgängerregierung wurden verkauft, die Politik war ausgerichtet auf den Kampf gegen Hunger und Korruption, die Verbesserung der Bildungs- und Gesundheitsversorgung sowie auf Wiederaufforstungen, um das Fortschreiten der Wüste aufzuhalten. Afrikas Grüne Mauer im Sahel
geht zum Teil auf diese Initiative zurück. Sankaras Regierung war eine der ersten afrikanischen Regierungen, die die AIDS-Epidemie öffentlich als ein großes Risiko für Afrika anerkannte.
Das panafrikanische Frauentrio vom Arbeitskreis Panafrikanismus München (AKPM) mit Frau Mathilda Legitimus-Schleicher, Frau Modupe Laja und Frau Marianne Balle Moudoumbou werden die Gedenkfeier mit Zitaten des verstorbenen Präsidenten durchführen.

I am Not Your Negro
Dokumentarfilm
Donnerstag, 26. Oktober 2017 | 20:00 Uhr | E-Werk | Fuchsenwiese 1 | Eintritt frei
„I Am Not Your Negro“ ist ein Dokumentarfilm von Raoul Peck. Das unvollendete Manuskript „Remember This House“ von James Baldwin ist die Grundlage für die filmische Collage aus Ausschnitten der Medienberichterstattung vor allem der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, in der er dem weißen Rassismus in der amerikanischen Gesellschaft nachspürt. Es ist zugleich
die Biografie des Autors James Baldwin, der eine Geschichte der Rassendiskriminierung und der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung dagegen anhand der Lebensgeschichten von drei Freunden erzählt. Bei den Freunden handelt es sich um den 1963 ermordeten Menschenrechtsanwalt Medgar Evers, den 1965 ermordeten Black Muslim Malcolm X und den 1968 ermordeten Baptistenpfarrer und Bürgerrechtler Martin Luther King jr. „Die Zeit dieser Leben und Tode liegt, öffentlich gesehen, zwischen 1955, als wir erstmals von Martin hörten, und 1968, als er ermordet wurde“, schrieb Baldwin in dem 1979 begonnen Manuskript „I Am Not Your Negro“.

Urbain N’Dakon & Friends
Konzert | Eintritt: 5 Euro (ermäßigt 3 Euro)
Samstag, 28. Oktober 2017 | 20:30 Uhr | E-Werk | Fuchsenwiese 1
Urbain N‘Dakon ist promovierter Germanist, Songpoet und Geschichtenerzähler und stammt aus der Elfenbeinküste. Für sein musikalisches Konzept „Melodien der afrikanischen Seele“ erhielt er 2008 die Auszeichnung des Musikbotschafters der Elfenbeinküste in der Kategorie „Moderner Liedermacher“.
Seit 2003 hat Urbain N’Dakon in Deutschland und der Schweiz mehr als 200 Konzerte gespielt und vier CDs veröffentlicht.
Die gelungene Mischung aus gesprochenen Texten auf Deutsch und Gesang in seiner afrikanischen Muttersprache Nzema macht das Hören seiner Musik zu einer hinreißenden Klang- und Wortwanderung durch die afrikanische Seele und ihre uralte Weisheitslehre. Die Geschichten und Texte, die er zu seinen selbstkomponierten Songs vorträgt, strahlen einen Zauber aus, der die Zuhörer*innen sofort in seinen Bann ziehen.

Dr. Pierrette Herzberger-Fofana
Initiatorin der Black History Weeks in Erlangen
Dr. Pierrette Herzberger-Fofana, Stadträtin in Erlangen, hat die Black History Weeks ins Leben gerufen und fungiert als zentrale Ideengeberin dieser Veranstaltungsreihe, die seit 2015 von der Stadt Erlangen durchgeführt wird. Sie stammt aus dem Senegal und ist die erste Schwarzafrikanerin, die in Deutschland in einen Stadtrat gewählt wurde. Sie ist u. a. die Vorsitzende von FORWARD-Germany, einem Verein, der gegen die genitale Verstümmelung von Mädchen und Frauen weltweit sowie in Deutschland kämpft.
2009 wurde sie für herausragendes Engagement von Kommunalpolitikerinnen von der damaligen Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen mit dem Helene-Weber-Preis ausgezeichnet.

Organisation: Stadt Erlangen | Büro für Chancengleicheit und Vielfalt

Flyer_BlackHistoryWeeks als PDF

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